Mina K.
Zwischen zwei Welten

Dreizehnter Besuch im Burgtorclub

09.03.2024

Nach zwei langen Wochen war es endlich wieder soweit. Aber diesmal erspare ich euch die langwierige Auflistung meiner üblichen Vorbereitungen, mit denen ich heute schon frühzeitig um 16 Uhr begann und springe gleich ans Ende.

Ich trug ein kurzes altweißes Strickkleid mit schwarzem Gürtel, schwarzen Querstreifen und schwarzen Kunstledereinsätzen an den langen Ärmeln, eine gefütterte hellbraune Strumpfhose und schwarze Lederstiefel mit Blockabsatz. Meine Fingernägel waren dunkelrot lackiert und farblich auf meinen Lippenstift abgestimmt. Mein übriges Make-Up war eher dezent. Dafür habe ich mich mit reichlich Silberschmuck behangen.

Um zehn vor elf erreichten wir den Burgtorclub. Die Parkplätze an der Straße waren alle besetzt, aber auf dem Schotterplatz hinter dem Gebäude, wo man nur tagsüber bezahlen muss, wurden wir fündig. Auf dem unebenen Boden ist das Gehen mit hohen Absätzen zwar nicht ganz einfach, aber ich bin ja erfahren.👠👍

Wir gingen hinein und wurden direkt von Pavlos begrüßt, der nahe der Eingangstür an einem Tisch saß und bereits auf uns wartete. Bei ihm war der der ältere Mann, der immer seinen Elektroroller in der Ecke des Raumes parkt. Ich kenne zwar nicht seinen Namen, erfuhr aber im Laufe des Abends, dass seine Frau vor ein paar Monaten verstorben war und er nun nach 30 Ehejahren wieder hierher kommt.

Wir hatten noch nicht einmal unsere Mäntel aufgehängt, da kam auch schon die aufmerksame Ulla zu uns, begrüßte uns herzlich und nahm unsere Getränkebestellungen auf.

Pavlos erzählte uns, dass er kürzlich Besuch von jemandem hatte, den er auf Grindr kennen gelernt hatte. Er hieß Jerome und sie hatten ein oder zwei Nächte ein wenig Spaß zusammen. Doch seitdem war sein Gast nicht mehr aufgetaucht. Dabei hatte er noch verschiedene Sachen in Pavlos' Wohnung gelassen, unter anderem einen Laptop. Pavlos fragte mich, ob ich mir den Laptop mal anschauen könnte, sollte der Typ in den nächsten Tagen nicht wieder auftauchen.

Kurz darauf kamen Lilith und ihr "Schatzi" Lisa mit zwei weiteren Bekannten in den Club. Sie sah mich und kam direkt zu meiner Frau und mir um uns mit Küsschen zu begrüßen. Wir wechselten ein paar Worte und meine Frau machte Lilith Komplimente wegen ihrer neuen Frisur. Lisa war heute ausnahmsweise mal nicht zum Arbeiten da, sondern ganz privat mit ihrer Lilith. Die beiden sind ein so süßes Paar und es sei ihnen voll und ganz gegönnt.🥰

Irgendwann entdeckte ich Jane, die an der Bar saß. Ich ging zu ihr, umarmte sie zur Begrüßung und fragte, ob sie alleine hier wäre. Sie bejahte und ich lud sie ein, mit an unseren Tisch zu kommen. Sie begrüßte meine Frau und ich stellte ihr Pavlos vor. Wir unterhielten uns kurz, aber Jane war nicht sehr gesprächig. Sie schien auf jemanden zu warten oder war einfach noch nicht betrunken genug.😜

Etwas später tauchte ihre Freundin auf, die ich auch schon mehrfach hier gesehen hatte und die beiden setzten sich zusammen mit Lilith und Lisa an einen Tisch neben unserem.

Zwischendurch ging ich mit Pavlos nach draußen um zu quatschen und eine Zigarette zu rauchen, die ich allerdings von ihm schnorren musste, weil mein eigener Vorrat aufgebraucht war. Und den einen Joint, den ich dabei hatte, wollte ich mir für später aufheben.

Außerdem zog es mich auf die Tanzfläche. Meine Frau wollte erst nicht weil ihr die Musik nicht gefiel. Was das angeht bin ich ein wenig flexibler als sie und hier im Club hatte ich auch keinerlei Hemmungen alleine zu tanzen. Einen Song später kam sie aber trotzdem nach und wir tanzten zusammen, bis wir fürs erste genug hatten und wieder an unseren Platz gingen.

Es war schon weit nach Mitternacht, da beehrte uns Mary mit einem Besuch. Sie war vorher im Laufsteg und hatte dort einen blonden langhaarigen Kerl aufgegabelt und mitgebracht. Er stellte sich als Francesco vor und war zum ersten Mal im Burgtorclub, doch es gefiel ihm gut. Er war ein bisschen eigenartig, aber nicht unsympathisch. Er flirtete nicht nur mit Mary, sondern auch mit mir und meiner Frau. Ich hatte leider nicht allzu viel Gelegenheit, mit ihm zu plaudern, denn schon bald sollte ich eine weitere Bekanntschaft machen.

Ich musste mal für kleine Mädchen und der Weg dorthin enthielt ein paar Engstellen, weil es gerade ziemlich voll war. An der Bar stand eine Frau und als ich mich seitlich an ihr vorbei schieben wollte und ihr dabei beschwichtigend  die Hände auf die Schultern legte, rieb sie keck ihren Hintern an meinem Schritt. Sie stellte sich als Marion vor meinte, wir zwei müssten gleich unbedingt mal tanzen. Weil ich ja kein Kind von Traurigkeit bin, stimmte ich sofort zu.

Doch zunächst erledigte ich mein Bedürfnis auf der Damentoilette. Auf dem Rückweg sprach ich erneut mit Marion. Sie stellte mir ihren Ehemann vor, der seit gut zwei Jahren in Transition war und nun Jacqueline hieß. Ich erzählte ihnen, dass ich ebenfalls verheiratet und zeigte ihnen, wo meine Frau saß, die sich gerade mit Francesco unterhielt. Marion und Jacqueline waren überaus begeistert darüber, endlich auch mal ein anderes Paar in einer vergleichbaren Konstellation kennen zu lernen. Sie waren aber nicht allein dort sondern hatten eine Freundin dabei, die sie kürzlich im Internet kennen gelernt hatten und die ebenfalls trans war, aber noch sehr unerfahren und schüchtern. Sie hieß Christel.

Ich erzählte sogleich meiner Frau davon und sie berichtete mir im Gegenzug davon, wie Marys neue Bekanntschaft sie angemacht hatte. Der lockeren Atmosphäre hier kann sich eben niemand entziehen.🫠

Bald zog es mich wieder auf die Tanzfläche und ich winkte Marion zu mir, die meiner Aufforderung sogleich folgte. Sie gab ihrer Frau Jacqueline Handzeichen, es uns gleichzutun, doch sie war noch zu schüchtern. Dafür gesellten sich Jane und ihre Freundin zu uns und wir tanzten zu viert. Janes Freundin war gut gelaunt und leicht promiskuitiv, denn einmal drehte sie uns ihren Hintern zu und hob ihr ultrakurzes Kleidchen hoch. Ihr praller Hintern war nur von einem knappen Stringtanga bedeckt.

Irgendwann im Laufe des Abends sprach ich sie direkt an und fragte nach ihrem Namen. Sie hieß Conny und war ebenfalls trans. Meine Frau erzählte mir später, dass sie sogar Connys Beule in ihrem knappen Höschen sehen konnte, als ihr Kleid, welches meine Frau als langes T-Shirt bezeichnete, mal wieder hochrutschte. Jane kam dazu und Conny küsste sie auf den Mund. Dann küsste sie mich auf den Mund und forderte Jane auf, dasselbe zu tun. Doch diese küsste mich lieber auf die Wange. Doch Conny meinte in ihrem spanisch klingendem Akzent: "Nein, auf den Mund!" Und diesmal tat Jane was Conny wollte. Ich fand's die beiden einfach süß.🥰

Allerdings haben sie es mit dem Alkohol mal wieder leicht übertrieben. Als ich an unserem Platz saß, gab es am Nebentisch ein mittelgroßes Malheur. Ich weiß nicht genau, wie viele Getränke umgefallen sind, aber der ganze Tisch und mindestens ein Barhocker war klatschnass. Hilfsbereit wie ich bin ging ich gleich zu Ulla und fragte sie nach einem Lappen. Doch Jane brauchte erst einen feuchten Lappen, also besorge ich auch den bei Ulla.

Während am Nebentisch noch geputzt wurde, ging ich mit Marion und Jacqueline draußen rauchen. Es wurde Zeit für meinen Joint. Natürlich bot ich an, ihn zu teilen, doch Marion blieb lieber bei Zigaretten und Jacqueline hatte das Rauchen aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Sie erzählte mir ihre Trans-Geschichte und ich hörte interessiert zu. Sie war genauso alt wie ich und in etwa ebenso lange mit ihrer Frau zusammen. Doch ihr Weg war deutlich schwerer als meiner, denn sie hatte Depressionen und einige Selbstmordversuche hinter sich, von denen einer sogar in einer spektakulären Verfolgungsjagd mit der Polizei ausartete. Dank der folgenden Gespräche mit Psychologen und schließlich der Entscheidung zur Hormonbehandlung, hat sie jedoch zum Glück die Kurve in ihrem Leben gekriegt. Wir tauschten im Laufe des Abends unsere Facebook-Adressen aus und versprachen uns, in Kontakt zu bleiben.

Nach der Aussprache war Jacqueline etwas gelockerter und bei der nächsten Gelegenheit kam sie sogar mit Marion und mir zusammen auf die Tanzfläche. Und selbst ihre schüchterne Internet-Freundin Christel konnte sich überwinden und leistete uns Gesellschaft.

Anschließend ging ich wieder an unseren Tisch. Ich hatte ja schon fast ein schlechtes Gewissen, weil ich sowenig Zeit mit meiner meine Frau, Pavlos und Mary verbrachte. Aber neue Bekanntschaften finde ich nun mal besonders interessant. Und so ließ ich mich bald schon wieder von Conny und Jane am Nebentisch ablenken.

Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie es dazu kam, aber sie hatte Gefallen an meinen künstlichen Brüsten gefunden und begrapschte mich dort immer wieder kichernd. Schuld daran war mit Sicherheit auch die Menge an Alkohol, die sie bereits intus hatte. Aber sie meinte jedenfalls, es fühle sich gut an. Jane musste von ihr erst dazu ermutigt werden, gab meiner Oberweite dann aber auch den einen oder anderen liebevollen Stupser. Sie erkundigte sich neugierig, was genau ich da eigentlich hatte und ich erzählte, dass es Silikonbrüste aus dem Internet waren. Doch dann war Conny der Meinung, ich solle auch mal ihre Brüste anfassen. Allerdings sagte sie das nicht, sondern nahm einfach meine Hände und legte sie an ihre Brüste. Sie waren offensichtlich "echter" als meine und ich muss zugegeben, es fühlte sich ausgesprochen gut an sie zu berühren.😏

Es blieb nicht beim Brüste kneten. Erst bezeichneten sich Conny und Jane gegenseitig als ihre jeweiligen Lieblings-Schlampen, lachten dabei albern und küssten sich erneut. Conny hatte ein heißblütiges Temperament, von dem sich Jane ganz offensichtlich gerne mitreißen ließ. Und sie war nicht die einzige. Als Conny Jane und mich aufforderte, uns ebenfalls auf den Mund zu küssen, zögerten wir nicht lange und taten es einfach, ein harmloser Kuss unter Freundinnen. Doch dann küsste Conny mich auf den Mund und setzte dabei frech ihre Zuge ein. Ich war wie im Rausch und machte einfach mit. Mein erster Zungenkuss mit einer Transe. Conny war aber auch auf ihre ganz eigene Art und Weise ein echt heißer Feger. Kein Wunder das Jane in sie verknallt war.🥰

Irgendwann sind die beiden dann einfach verschwunden. Möglicherweise war ich zu dem Zeitpunkt auf dem Klo oder auf der Tanzfläche. Als ich zusammen mit Jacqueline, Marion und Christel vor der Tür den Rest meines Joints rauchte, verließ eine kleine Frau (sie war höchstens 1,60 cm groß) mit einem jungen Mann an ihrer Seite den Club. Aufgefallen ist sie mir bereits vorher als sehr gesellige Person, nur hatten wir keine Gelegenheit uns kennen zu lernen. Aber wie das im Burgtor oft so ist, kommt man spontan mit wildfremden Menschen ins Gespräch. Sie erzählte, dass sie und ihr kleiner Bruder heute zum ersten Mal hier gewesen wären. Sie war rundum begeistert. Als ihr Bruder irgendwas Negatives sagte, ließ sie sich fröhlich darüber aus, dass er froh sein konnte, dass sie ihn mitgenommen hatte. Denn offenbar hatte er auch viel Spaß hier. Was genau sie damit meinte, konnte ich nur erahnen...😉

Sie stiegen in ein Taxi, wir wünschten eine gute Heimfahrt und sie fuhren davon. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Jacqueline, Marion und Christel bevor wir wieder hinein gingen. Sie verabschiedeten sich kurz darauf ebenfalls und wir versprachen uns, in Kontakt zu bleiben. Es wurde spät und Lilith und Lisa gingen ebenfalls nach Hause, natürlich nicht ohne Umarmung. Mary, Francesco, Pavlos, meine Frau und ich schafften es am Ende noch, die regulären Öffnungszeiten um etwa 20 Minuten zu verlängern. Ulla kam zwar immer wieder zum Abkassieren an, war aber auch sehr geduldig mit uns. Sie ist eben auch ein ganz besonderer Schatz.

Schließlich verließen wir um 20 nach 5 das Etablissement. Mary und Francesco wollten noch in den Don-Club und so waren wieder einige Umarmungen und Küsschen angebracht. Meine Frau war noch so nett und fuhr Pavlos nach Hause, bevor auch wir den Heimweg antraten.

Ich habe diesen Abend wieder einmal extrem genossen. Alle meine liebsten queeren Burgtor-Freunde waren dort und ich habe sogar ein paar neue Bekanntschaften geschlossen. Es waren heute ungewöhnlich viele Frauen anwesend, und dabei schließe ich jegliche Form von Transen mit ein. Außerdem ist soviel passiert. Ich habe getanzt, gelacht, geredet, gefummelt und geküsst und ich bin froh darüber, dass meine Frau wegen solcher Albernheiten nicht eifersüchtig ist. Bestimmt habe ich bei den zeitlichen Abläufen ein paar Dinge durcheinander gebracht, aber ansonsten ist alles genau so passiert.

Und ich kann es kaum erwarten, bald wieder loszuziehen.🤩


weiter mit Vierzehnter Besuch im Burgtorclub (März 2024)


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