Mina K.
Zwischen zwei Welten

Wer bin ich?

MinaIch heiße Mina, bin ? Jahre alt und Jungfrau (aber nur im Sternzeichen 😉).

Mein selbstgewählter Name Mina ist eine Kurz- und Koseformen von Hermina (oder Hermine), und das bedeutet Kriegerin. Vielleicht ist es aber auch die Kurzform von Yasmina. Das kommt aus dem Persischen und steht für eine duftende Pflanze. Mina heißt außerdem eine wichtige Figur in Bram Stokers Roman Dracula (im Film gespielt von Winona Ryder). Und zu guter Letzt hat Mina gewisse Ähnlichkeiten mit meinem Geburtsnamen...

Ich bin mit der besten Ehefrau der Welt verheiratet. Sie ist die beste, weil sie meine Neigungen und mein Alter Ego Mina akzeptiert. Wir zwei Mädels haben schon so manchen netten Tag gemeinsam verbracht.

Wir haben auch eine gemeinsame Tochter, die wir möglichst aus all den hier beschriebenen Dingen heraushalten wollen. Aber mittlerweile weiß sie Bescheid.

Was bin ich?

Ich bin, rein biologisch gesehen, ein Mann. Das war ich bei meiner Geburt und diese Rolle verkörpere ich auch zu mindestens 95% meiner Zeit. Wahrscheinlich sogar mehr.

Doch ab und zu packt mich das Verlangen, in die Rolle des anderen — wie ich finde — des schöneren Geschlechts zu schlüpfen. Dabei mag ich es, hübsche und feminine Kleidung zu tragen und mich passend zu schminken. Dazu kommt noch eine Perücke. Natürlich forme ich mir auch eine weibliche Silhouette mit falschen Brüsten.

Dann verbringe ich einfach den restlichen Tag als Frau.

Ich bin nicht schwul (vielleicht ein bisschen bi-neugierig) und auch nicht transsexuell, sondern eher ein Crossdresser bzw. Transvestit, weniger ein DWT. Eigentlich möchte ich gar nicht so gerne einer dieser Schubladen zugeordnet werden, zumal die Unterschiede zwischen diesen Begriffen ziemlich fließend sind und es oft schwierig ist, eine eindeutige Grenze zu ziehen, Auch wenn manche Personen das möglicherweise anders sehen. Nichtsdestotrotz habe ich diese Begriffe bewusst in dieser Reihenfolge aufgeführt (siehe auch Crossdresser, Damenwäscheträger, Transvestit?).

Heutzutage würde ich mich selbst als Transgender, oder genauer als genderfluid und heteroflexibel bezeichnen. Beide Begriffe waren vor 2010 quasi nicht existent.

Was hält meine Frau davon?

Es macht ihr nichts aus, solange ich es nicht übertreibe. Zweimal die Woche ist okay, aber mehr muss nicht sein.

Es gibt ihr einfach nichts. Sie betont immer wieder, dass es sie nicht im Geringsten anmacht, wenn ich mich als Frau zurechtmache. Sie meint, sie ist eben durch und durch heterosexuell.

Ich finde das ein wenig bedauerlich, denn das bedeutet auch, dass ich als Mina so gut wie nie Sex mit meiner Frau haben kann. Bis auf die ein oder zwei Gelegenheiten, bei denen sie es mir mit dem Strap-On besorgt hat. Vielleicht sogar nur aus Mitleid.

Ich weiß, dass ich eigentlich zufrieden sein sollte. Andere Männer wie ich müssen ihre Neigung komplett verstecken oder werden von ihrer Frau bzw. Freundin verlassen, wenn die Wahrheit heraus kommt.

Wie lange mache ich das schon?

Wie bei vielen anderen Crossdressern auch, fing es bei mir schon in der Kindheit bzw. Pubertät an. Ich war damals oft allein zu Hause und habe irgendwann einfach damit angefangen. Was ich mir dabei gedacht hatte, weiß ich heute selbst nicht mehr.

Anfangs habe ich mich aus dem familiären Karnevalsfundus bedient, der im Schlafzimmer meiner Eltern lagerte. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um ausrangierte Kleidungsstücke. Eine rote Netzstrumpfhose, ein rotes BH-Hemd und ein weißes Unterkleid, welches mir als Kleid diente, machten den Anfang. In die Körbchen des BH-Hemdes kamen Tischtennisbälle als Brustersatz.

Ich bediente mich auch heimlich am Schuhschrank meiner Mutter. Zu meine Favoriten dort gehörten ein paar goldene Riemchensandaletten. Später musste auch ihr Unterwäscheschrank herhalten, in dem sie neben allerlei Höschen und BHs auch ihre Strumpfhosen aufbewahrte. Dort musste ich immer besonders aufpassen, keine Unordnung zu machen. Meine Mutter war immer sehr ordentlich und hätte es sofort bemerkt, wenn ich dort zu viel herumgewühlt hätte.

Aber im Nachhinein betrachtet, hat sie es vermutlich tatsächlich bemerkt und einfach nur nichts gesagt.

Der Kleiderschrank meiner Schwester war ebenfalls ein beliebtes Ziel für meine Suche nach Damenbekleidung. Im Laufe der Jahre probierte ich fast ihre gesamte Garderobe an.

In meiner Studienzeit setzte sich das fort. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass meine Mutter einen Großteil der anfangs erwähnten Karnevalssachen endgültig entsorgen wollte, als ich von zu Hause in meine 100 Kilometer entfernte Studentenwohnung umzog. Ich nutzte die Gelegenheit und nahm meine Lieblingssachen einfach mit.

Ungestört konnte ich fortan meinen Bedürfnissen nachgehen, ohne von plötzlich heimkommenden Familienmitgliedern überrascht werden zu können.

Zu dieser Zeit war ich bereits mit meiner Frau zusammen, damals natürlich noch unverheiratet. Die Wochenenden verbrachte ich nach einer Weile fast ausschließlich in ihrer kleinen Wohnung. Und irgendwann fing ich damit an, heimlich auch ihre Sachen anzuziehen, wenn sie nicht zu Hause war.

Unsere Beziehung entwickelte sich gut und wir entdeckten bald auch Fetischkleidung, BDSM und andere Praktiken für uns. Das gesteigerte Vertrauen führte irgendwann dazu, dass ich ihr meine Vorliebe für Frauenkleidung gestand. Sie akzeptierte es und baute es von da an ab und zu in unsere kleinen Spielchen ein.

Karneval 1998 und Halloween 1999 waren die ersten Gelegenheiten, bei denen ich mich dank ihrer starken Unterstützung unter Leute wagte. Mein weiblicher Name war damals noch Coco. Klingt ein wenig nach Nutte, aber so sah meine Kostümierung ja auch aus.

Die Zeit verging. Ich lebte meine Neigung im Laufe der Jahre immer häufiger und intensiver aus, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch mehrmals die Woche. Ich hatte auch ein paar weitere Erlebnisse außer Haus.

Meiner Frau wurde es jedoch irgendwann zu viel und von da an musste ich mich etwas mäßigen. Wir einigten auf maximal zweimal die Woche. Und es sollte diskret passieren. Das gilt bis zum heutigen Tage.

Warum mache ich das eigentlich?

Das steht hier...


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